Die kreativsten Bewerbungen im Netz: Erfahre den ultimativen Tipp mit dem du vollkommen überzeugst

Die kreativsten Bewerbungen im Netz: Erfahre den ultimativen Tipp mit dem du vollkommen überzeugst

Lerne aus den innovativsten Bewerbungen im Netz und erfahre den ultimative Tipp für deine kreative Bewerbung, mit dem du vollkommen überzeugst.

Personaler können einem ziemlich leidtun. Tagtäglich müssen sie langweilige Standard-Bewerbungen durchblättern, in denen Sätze wie „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“, oder „ich bin offen, freundlich und sehr teamfähig“ stehen. Dazu noch ein steifes Foto, ein überladenes Layout und fertig ist die Lektüre des Grauens. Die Ablage für solche Unterlagen ist schnell gefunden: der Papierkorb. Mit einer Bewerbung wollen wir einen Menschen, der uns noch nie gesehen hat, von unseren Qualitäten überzeugen. Und das funktioniert am besten, wenn man das Standardschema einfach über Bord wirft.

Kreative Bewerbungen: Das sind die besten Bewerbungen im Netz

Googelt man nach kreativen Bewerbungen, findet man viele Beispiele für gelungene Lebensläufe und Motivationsschreiben. Einige Bewerber sind dabei sogar so kreativ und einfallsreich vorgegangen, dass ihre Ideen sie über das Stellengesuch hinaus im Internet bekannt gemacht haben. Diese Beispiele werden immer wieder als leuchtende Vorbilder herangezogen. Fünf davon haben es auch in diesen Artikel geschafft:

Marius Fietzek: Der Bewerber – das Spiel

Kreative Bewerbung von Marius Fietzek: Er programmierte ein interaktives Bewerbungsgespräch.

Kreative Bewerbung von Marius Fietzek: Er programmierte ein interaktives Bewerbungsgespräch.

Beginnen wir mit dem Spieleentwickler Marius Fietzek. Um seinem zukünftigen Arbeitgeber Double Fine Productions zu zeigen, was in ihm steckt, programmierte er einfach ein Computerspiel. In „The Applicant“ stellte er den Bewerbungsprozess nach – mit dem Spieler in der Rolle des Bewerbers. Um Firmengründer Tim Schafer zu überzeugen, sieht das Browsergame aus wie die guten alten LucasArts Adventures. Das Fietzek den Job bekam, steht natürlich außer Frage.

Zum Spiel von Marius Fietzek

Matthew Apstein: Google, bitte stellt mich ein

Kreative Bewerbung von Matthew Apstein: Er richtete sich per Video direkt an Google – und die Öffentlichkeit.

Kreative Bewerbung von Matthew Apstein: Er richtete sich per Video direkt an Google – und die Öffentlichkeit.

Ein bisschen vorlauter war Matthew Apstein. Der baute eine Website unter dem Titel „Google Please Hire Me“ und prahlte dort in einem selbstironischen Video mit seinen Fähigkeiten. Weil er sich für die Marketingabteilung vorstellen wollte, jagte eine Marketingsprechperle die nächste. Auch sein Auftreten war absolut übertrieben. Das brachte ihm auf jeden Fall einen Vorstellungstermin ein. Den Job hat er übrigens nicht bekommen, aber neugierig war Google trotzdem.

Zum Video von Matthew Apstein

Alec Brownstein: Google Anzeigen für Kreativdirektoren

Kreative Bewerbung von Alec Brownstein: Er buchte Google Werbung um Kreativdirektoren direkt zu erreichen.

Kreative Bewerbung von Alec Brownstein: Er buchte Google Werbung um Kreativdirektoren direkt zu erreichen.

Alec Brownstein wollte zwar nicht zum Onlineriesen – fand aber einen genialen Weg, um die Suchmaschine für die Jobsuche zu nutzen. Er kaufte sich Google-Ads auf die Namen der Kreativdirektoren seiner gewünschten Werbeagenturen. Sobald die sich selbst googelten, sahen sie die Anzeige mit einem knackigen „Stell mich ein“- Text und einem Link. Die Suchenden wurden in der Anzeige natürlich persönlich angesprochen. Wer hätte da nicht geklickt? Keiner. Alle boten ihm einen Job an.

Zur Website von Alec Brownstein

Lindsey Blackwell: Sehr geehrte Lisa Rutgers

Kreative Bewerbung von Lindsey Blackwell: Sie veröffentlichte ein persönliches Video für die Personalerin.

Kreative Bewerbung von Lindsey Blackwell: Sie veröffentlichte ein persönliches Video für die Personalerin.

Um eine Stelle als Social Media Managerin zu bekommen, schrieb Lindsey Blackwell der Personalerin einfach einen persönlichen Brief. Per Video auf ihrer Website. Statt Referenzen und Qualifikationen zeigt sie darin nur ihre „sozialen“ Kompetenzen: woher sie stammt, wo sie zur Schule ging, wie ihre Katze aussieht, usw. Ganz nah und mit netter Musik untermalt. Die angeschriebene Lisa Rudgers ließ sich zwar nicht erweichen, eine andere Agentur aber schon. Und an Blackwells Namen wird sich Rudgers noch lange erinnern.

Zum Video von Lindsey Blackwell

Nina Mufleh: Nina 4 Airbnb

Kreative Bewerbung von Nina Mufleh: Sie erstellte zur Bewerbung ein komplettes Marketingkonzept für Airbnb.

Kreative Bewerbung von Nina Mufleh: Sie erstellte zur Bewerbung ein komplettes Marketingkonzept für Airbnb.

Nina Mufleh wollte zur Schlafplatzbörse Airbnb – und tat dafür Einiges. Um auf sich aufmerksam zu machen, gestaltete sie eine Bewerbungs-Website im Stil des Unternehmens. So weit, so gewöhnlich. Allerdings brachte sie dort konkrete, umsetzbare Vorschläge unter, wie sich Airbnb noch weiter entwickeln könne. Und zwar nicht bloße Phrasen, sondern fundierte Vorschläge. Die Unternehmensführung war so beeindruckt, dass sie sich persönlich bei Mufleh meldete. Und schon gab’s ein Vorstellungsgespräch.

Zur Website von Nina Mufleh

Multimediale Stürme der Begeisterung

Warum haben diese Bewerbungen so einen Eindruck hinterlassen? Schon jetzt wird klar: Einfach nur ein Text und ein schickes Layout reichen heute nicht mehr aus, um sich aus der Masse der Bewerber abzuheben. Alle fünf Beispiele nutzen jegliche multimediale Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen. Gerade, wenn die Personalabteilung eines Unternehmens auf einer Onlinebewerbung besteht, ist das so etwas wie das Stichwort, um sich so richtig auszutoben. Wie gut kannst du also mit Photoshop und Videoschnitt-Programmen umgehen? Nicht so sehr? Kein Problem, denn tatsächlich ist es auch nicht immer notwendig, auf besonders ausgefallene Medien zu setzen:

Wer sich als Friseur bewirbt, kann seine Schnittechnik auf YouTube zeigen. Das kann Eindruck hinterlassen. Vor allem, wenn der Besitzer oder die Besitzerin des Ladens zuerst den eingestaubten Computer reaktiviern muss, um sich näher mit der Bewerbung auseinandersetzen zu können. Liegt der Papierbewerbung dann noch eine CD bei, kann die Stimmung schnell in Frust umschlagen. Es gilt also jede unnötige Hürde zu vermeiden und nicht immer ist es sinnvoll seine Bewerbung in einem Video vorzutragen oder auf besonders auffällige Spielerein zu setzen. Eine gute Bewerbung passt auf den Job, die Branche und perfekt zum Unternehmen.

Abseits der multimedialen Extravaganz haben diese Beispiele aber auch noch eine viel bedeutendere Lektion auf Lager, die bei jeder Bewerbung den Ausschlag für die zweite Runde sein kann. Werfen wir deshalb einen Blick auf die Essenz, die diese fünf Vorbilder wirklich so besonders macht.

Der ultimative Tipp für jede Bewerbung

Fietzek, Apstein, Brownstein, Blackwell und Mufleh – sie alle zeigen in ihrer Bewerbung nicht nur die Begeisterung für den Job, das Unternehmen oder die Branche, sondern richten sich dafür auch ganz persönlich an den zukünftigen Arbeitgeber. Schnell wird klar, dass für diese Bewerber sogar die extra Meile nicht zu weit ist, um andere von sich zu überzeugen. Der ultimative Tipp für jede Bewerbung lautet also:

Wenn du den Job wirklich willst, dann tu auch was dafür!

Klingt einfach? Klar, aber wer ist tatsächlich bereit, sich vorher einen Tag in das Geschäft zu setzen, um Ideen zu sammeln und Gespräche mit Mitarbeitern zu führen? Gehörst du dazu? Gratulation, dann hast du die erste Auswahlphase bereits so gut wie überstanden. Denn wer wirklich Initiative zeigt, dem ist auch die Aufmerksamkeit des Unternehmens gewiss.

Personaler sind geschult darin, hohle Phrasen und Darstellungen heraus zu filtern, die so gar nicht zum Menschen gehören wollen. Kannst du den Personaler aber von deiner Leidenschaft überzeugen, dann ist das in der Bewerbung wichtiger als jede Qualifikation und jede Note. Wer wie Fietzek ein Computerspiel für seine Bewerbung entwickelt, hat seine Fähigkeiten indirekt bereits unter Beweis gestellt. Und wer dem Unternehmen schon bei der Bewerbung einen kompletten Marketingplan zur Verfügung stellt, hat den Faktor Qualifikation bereits mehr als erfüllt.

Der Masterplan für kreative Bewerbungen

Natürlich gibt es keinen Masterplan für besonders kreative und erfolgreiche Bewerbungen, dazu ist jedes Unternehmen und natürlich auch jeder Bewerber zu individuell. Aber die folgenden drei Schritten können dir bereits dabei helfen, die Aufmerksamkeit des Arbeitgebers zu wecken und ihn von dir zu überzeugen:

  1. Ziel setzen:
    Setz dir ein klares Ziel. Für eine Stelle, ein Unternehmen oder um eine bestimmte Person von dir zu überzeugen.
  2. Emotionen wecken:
    Versuche Emotionen beim Empfänger deiner Bewerbung zu wecken. Das Ziel ist nicht zu zeigen, dass man den Anforderungen des Jobs entspricht, sondern wieso man sich gerade für diese Stelle so begeistert. Initiative ist gefragt!
  3. Finde den roten Faden:
    Verbinde alle Elemente zu einer stimmigen Geschichte. Am Ende muss das Statement klar erkennbar sein.

Was ist aber, wenn dir das nicht gelingen will? Ist dir der Aufwand zu groß oder hast du keine richtige Lust auf den ganzen kreativen Prozess? Fehlen dir gar die Ideen, wie du dich präsentieren kannst? Dann bewirbst du dich möglicherweise für den falschen Job! Denn wenn wir etwas wirklich wollen, ist kein Weg zu weit und kein Berg zu hoch. In diesem Fall solltest du hier keine Zeit verschwenden und dir lieber zuerst deinen Traumberuf suchen.

Über Raphael Murr

Raphael Murr ist selbstständiger Künstler, Unternehmer und Referent für die Themen Social Media und digitales Marketing. Hier bloggt er über Kreativität und gibt Einblicke in seine Projekte.

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